Borna

Borna

Borna 1813 – Lager und Lazarett

1813 diente Borna als Lager sowohl für die Franzosen, als auch die Alliierten. Zahlreiche Truppen zogen durch die Stadt. Sämtliche öffentliche Gebäude wurden zu Lazarette umfunktioniert.Am 1. April 1813 kamen Kosaken in die Stadt, lagerten auf den Steinwiesen und zogen am nächsten Tag weiter. General Blücher traf am 30. April in Borna ein und schlug dort sein Hauptquartier auf. Ein Korps des Oberst Prendel befand sich ebenso im April einen Tag in Borna, wie auch ein preußisches Korps.

Der König von Preußen, Friedrich Wilhelm III. und Zar Alexander I. von Russland befanden sich am 1. Mai über Nacht in der Stadt. Am 3. Mai zog die preußische Armee durch Borna. Am nächsten Tag kamen Napoleon und Eugen, der Vizekönig von Italien nach Borna: Eugen zog Richtung Lausick weiter; Napoleon blieb und hielt eine Truppenparade ab. Im Mai gab es vereinzelte Gefechte zwischen Franzosen und Preußen.
Der russische General Wittgenstein biwakierte am 9. Oktober mit seinem Korps zwischen Borna, Gnandorf und Raupenhain. Russische Truppen besetzten am 12. Oktober das Reichstor, das Roßmarktsche Tor und Dörfer der Umgebung; einen Tag später erschien das russische Infanteriekorps unter General Barclay de Tolly in der Stadt.

Diverse Fürsten und Heerführer waren am 16. Oktober in der Stadt: darunter Kaiser Franz von Österreich, Friedrich Wilhelm III., Zar Alexander I. und Fürst von Metternich mit der österreichischen Kriegskanzlei. Ebenso Fürst Colloredo mit einem Korps Österreicher und der preußische Staatskanzler Hardenberg. In Häusern, Kirchen, Schulen und Scheunen wurden Verwundete untergebracht; Gefangene führte man von Leipzig über Borna nach Altenburg. Da die Stadtkirche als Lazarett genutzt wurde, fand der Gottesdienst auf dem Markt statt.

 

Borna nach 1813 – Namensgräber
Nach der Kirchengalerie von 1840

1824 wurde der Friedhof planiert und verschiedene Grabmäler beseitigt. Die besseren stellte man in die Kunigundenkirche. Unter diesen befanden sich mehrere von 1813 bei Leipzig Gefallenen. Insbesondere die des Kaiserlich Russischen Kapitäns des Pawlow’schen Garderegiments Dolivo Dobrowolsky; des Kaiserlich Russischen Stabs-Kapitän Heinrich v. Schöppingh – ein Lievländer – und des Königlich Preußischen Rittmeisters und Eskadron-Chef Friedrich v. Waldow.

 

(Bild: Antrag auf Lieferung von Brot und Fleisch für einquartierte Verwundete an Bäckermeister Rost; Museum Borna)