Einquartierungen und Truppendurchzüge
Nach der Kirchengalerie von 1840
Die Schlachten bei Großgörschen und Leipzig hatten erhebliche Auswirkungen: Einquartierungen, Kontributionen, Lieferungen aller Art, wochenlange Lager der verschiedenen Armeen und Plünderungen. Der damals amtierende Pfarrer Polenz wurde während der Völkerschlacht von österreichischen Kavalleristen des Colloredo’schen Reservekorps überfallen und ausgeplündert.
Von März bis November 1813 haben folgende Truppen hier Quartier genommen oder sind durchmarschiert: tausende Franzosen, Kosaken und mehrere Regimenter Russen, mehrere preußische Kavallerie-Regimenter und ein 1.100 Mann starkes Korps preußischer freiwilliger Jäger.
Vor der Völkerschlacht gab es tagelange Durchmärsche von Franzosen, ein mehrere tausend Mann starkes Korps Italiener mit dem König von Neapel und ein Korps Polen unter Poniatowski. Nach der Kapitulation von Dresden folgten 30.000 gefangene Franzosen, durch die das Nervenfieber verbreitet wurde.
In den letzten zwei Monaten 1813 und 1814 starben 60 Personen, überwiegend zwischen 40 und 60 Jahren, an der Ruhr und am Nervenfieber. Teilweise starben mehr als 300 Menschen wöchentlich.
(Bild: Generalfeldmarschall Graf Alfred von Schliefen (1913): Gesammelte Schriften. Zweiter Band. Berlin: Ernst Siegfried Mittler und Sohn. Skizze 68)