Frohburg

Frohburg

Frohburg 1813
nach dem sächsischen Diplomat Baron Ernst Blümner

1813 kam es zu ständigen Einquartierungen und Truppendurchmärschen. Zwischen 1813 und 1815 wurden hier etwa 269.000 Mann stationiert. Ihre Nationalität wechselte beinahe monatlich zwischen Franzosen, Polen, Preußen, Russen, Österreichern und zuletzt Sachsen.

Das Schloss Frohburg allein erlebt zwischen dem 16. März 1813 und dem 15. Juli 1814 Einquartierungen von 176 Offizieren und 3.262 Soldaten verschiedenster Armeen, welche täglich verpflegt werden mussten. Hinzu kommen 982 Rationen Pferdefutter. Daher kam es zu massiven Plünderungen.

Ab März ist hier polnische Kavallerie stationiert, aber auch preußische Truppen bewegen sich in Frohburg. Am 30. April treffen der Zar Alexander I. von Russland und der König von Preußen Friedrich Wilhelm III. mit 3.000 Mann in Frohburg ein. Doch schon am nächsten Tag verlässt der Zar das Schloss in Richtung Borna. Nach der Schlacht von Großgörschen ziehen sich die Verbündeten am 3. Mai nach Pegau zurück. Zar Alexander I. trifft an diesem Tag wieder im Schloss ein, zog aber am nächsten Tag weiter. Darauf quartierte sich der Prinz von Hessen-Homburg im Schloss ein, später auch General York. Sämtliche Brücken wurden abgebrannt und die meisten Einwohner flohen in die Hölzer. Am 5. Mai nimmt der französische General Duroc mit zahlreichen Generälen Quartier auf dem Schloss.

Im Oktober konzentrieren sich alle Truppenbewegungen auf die Leipziger Region. Am 2. Oktober ist Fürst Poniatowski im „Schwan“ in Frohburg einquartiert, am 4. Oktober auf dem Schloss. Auch die napoleonischen Truppen ziehen am 6. Oktober nach Frohburg und ziehen am nächsten Tag weiter; doch am 8. Oktober kommen sie erneut von Geithain nach Frohburg und drängen die dort stationierten russischen Truppen nach Eschefeld zurück. Am 6. Oktober kommt es auch zu Truppenbewegungen der Alliierten von Altenburg in Richtung Frohburg: dem polnischen Grafen Urninsky mit seiner Infanterie und Kavallerie folgt das Grekowsche Regiment. Am 9. Oktober nimmt Murat, der König von Neapel, sein Hauptquartier auf dem Schloss. Frohburg ist noch von napoleonischen Truppen besetzt; es gelingt ihnen durch Truppenverstärkungen auch Eschefeld einzunehmen.

Am 10. Oktober rücken die napoleonischen Truppen nach Borna vor; der König von Neapel schickt zur Verstärkung der Alliierten einen großen Teil von Frohburg nach Borna. General Klenau trifft mit Österreichern in Frohburg ein und bezieht hier bis zum 13. Oktober Quartier. Einen Tag nach seiner Ankunft marschieren seine Truppen nach Flößberg zur Verstärkung der Truppen des Fürsten Gortschakoff.

 

(gravierter Zinnteller; Leihgabe, Museum Schloss Frohburg)