Farbenpracht und Pulverdampf

Farbenpracht und Pulverdampf

Die Schlacht

Das bunte Erscheinungsbild der Armeen zu Napoleons Zeiten wirkt heute oft befremdlich. Doch Waffen- und Kampftaktik sowie die repräsentativen Aufgaben des Militärs machte eine dezentere Farbgebung undenkbar. Im Pulverdampf war es ein wichtiges Merkmal, um zwischen Freund und Feind zu unterscheiden.

Die Truppen standen sich in dichten Massen auf offenem Feld ohne Deckungsmöglichkeit gegenüber. Die Schützenlinie ließ den Gegner bis auf 50 Meter herankommen, denn die Vorderladergewehre der Infanterie waren ungenau; je weiter die Kugel fliegen musste, umso weniger Wirkung erzielte sie. Die Bildung eines Karrees, einer quadratischen Formation, war für die Fußsoldaten die einzige Abwehrmöglichkeit gegen die Kavallerie. Dazu verschossen Kanonen neben Vollkugeln vor allem eine Art Schrotladung – die Kartätschen und Schrapnells: Diese konnten in Sekundenschnelle dutzende Soldaten außer Gefecht setzen.

 

(Kanonenmodell Gribeauval 12-Pfünder, Französisches Geschütz, Belgien, M 1:6; Leihgabe, privat)